Ich habe mir eine Affiliate-Website gekauft, um mit den Einnahmen meine Krankenversicherung zu bezahlen

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Während ich letztes Jahr als Digitaler Nomade in Thailand unterwegs war, kam mir eine Idee: „Könnte ich mir eine Affiliate-Website kaufen, um damit meine Krankenversicherungsbeiträge zu bezahlen?“

Ich arbeite als selbstständiger Marketingberater und werde hauptsächlich auf Projektbasis bezahlt. Die Sache ist die, dass jeden Monat Krankenkassenbeiträge automatisch von meinem Konto abgebucht werden, ich aber keinen Goldesel besitze, der mir ganz automatisch und regelmäßig dieses Geld generiert.

Lange Rede, kurzer Sinn: Ich habe mir eine 4 Jahre alte Affiliate-Website gekauft, die zum damaligen Zeitpunkt Einnahmen in Höhe von 333 € pro Monat erzielte. Ich habe diese Seite optimiert und nun generiert sie jeden Monat mehr als das Doppelte, was mehr als genug ist, um damit meine Versicherungsbeiträge zu bezahlen.

So eine Seite, wenn sie mal ordentlich aufgesetzt ist, kann ein relativ passives Einkommen abwerfen.

Ich bin mir bewusst, dass das nicht für jeden machbar ist. Allerdings glaube ich, dass jeder, der sich etwas im Online-Marketing auskennt und willig zum Lernen ist, das hinbekommen kann.

Weil meine Freunde das recht interessant fanden, möchte ich hier eine kurze Zusammenfassung veröffentlichen, wie ich dabei vorgegangen bin.

Was ist eine Affiliate-Website?

Das ist eine Ratgeber-Website, auf der hilfreiche Informationen zu einem Thema stehen. Von dort wird auf passende Produkte von Partnern verlinkt (Affiliate-Links). Kauft jemand dort, erhält man eine Provision für die Vermittlung.

Was kostet so eine kleine Affiliate-Website?

Der Wert bezieht sich auf einen sogenannten Multiplikator auf den Jahresgewinn. Ich habe meine Seite damals für 6.000 € gekauft. Das entsprach einem Multiplikator von 1,5 (333€ x 12 Monate * 1,5 = 6.000€)

Typischerweise werden solche kleinen Affiliate Seiten im Bereich zwischen 1,5 und 2,5 verkauft. Das heißt, wenn ich die Seite heute kaufe, dauert es beispielsweise 1,5 Jahre bis ich meine Anfangsinvestition wieder herausbekommen habe.

Warum kaufen und nicht selbst starten?

Es dauert sehr lange bis eine neue Website in den Suchmaschinen gute Positionen erreicht. Außerdem ist es schwierig einzuschätzen wie hoch die Einnahmen später werden könnten.

Meiner Meinung nach geht es deutlich schneller und man erzielt einen besseren Return on Investment auf seine eingesetzte Zeit, wenn man eine bestehende Seite kauft und diese dann verbessert.

Welche Art von Affiliate-Seiten?

Bei der Auswahl habe ich hauptsächlich drei Kriterien:

  1. Das Wichtigste: Ich sehe konkrete Optimierungspotentiale, wie ich den Website-Besuchern besser helfen kann.
  2. Immergrüne Inhalte, damit die einmal geschriebenen Artikel auch noch in 10 Jahren relevant sind.
  3. Nicht den Marktführer in der Nische und auch nicht die Nummer zwei, sondern Seiten, die sich im Wettbewerb auf den Positionen 3 bis 10 befinden.

Bei meiner Website hatte der Besitzer schon seit mehr als einem Jahr keine neuen Beiträge mehr veröffentlicht, das Webdesign war veraltet, die Inhalte waren kurz und oberflächlich gehalten, usw.

Die Nische war immergrün, d.h. dass die Ratgeberartikel, die ich heute schreibe, auch so in 10 Jahren noch relevant sein werden.

Im Wettbewerb war meine Website die Nummer #3 in der Nische. So war noch genügend Potential vorhanden, dass Google meine Verbesserungen honorieren würde und ich somit durch höhere Suchmaschinenplatzierungen mehr Besucher erhalten würde.

Wo kann man Affiliate-Seiten kaufen?

Es gibt verschiedene Optionen:

  • a) Inserate ansehen (z.B. in Facebook Gruppen oder Marktplätzen)
  • b) Gesuche veröffentlichen (z.B. in Facebook Gruppen)
  • c) Kontaktieren (mein Favorit)

Ich hatte mir damals einige Nischen angesehen und eine Liste mit Websites erstellt, die meine Kriterien erfüllten. Danach habe ich den Besitzer mit der im Impressum genannten Handynummer direkt per WhatsApp kontaktiert.

Das ist die echte WhatsApp Nachricht, die ich dem Websitebetreiber gesendet hatte:

Das unverbindliche Angebot (LOI)

Der Verkäufer war grundsätzlich offen über einen Verkauf zu sprechen und schickte mir Screenshots zu, welche die Einnahmen in den letzten beiden Jahren zeigten.

Basierend auf diesen Angaben habe ich ein unverbindliches Angebot abgegeben (Letter of Intent).

Due Diligence

Nachdem der Verkäufer mein unverbindliches Angebot akzeptiert hatte, begann ich mit der sogenannten Due-Diligence-Prüfung. Das ist nichts anderes als eine Überprüfung auf Herz und Nieren, ob die gemachten Angaben korrekt sind. Ich habe Zugang zum Google Analytics Account erhalten, die Inhalte genau gesichtet, das Backlink-Profil analysiert, usw. Erfreulicherweise traten keine Unstimmigkeiten auf.

Kaufvertrag und Übergabe

Vom ersten Kontakt, hin zum Kaufvertrag, der Überweisung und der Übetragung sind insgesamt nur vier Tage vergangen! Und das, obwohl ich in Chiang Mai war und sechs Stunden Zeitverschiebung hatte.

Was optimieren?

Nachdem der Kauf abgeschlossen ist, kommen wir nun zum entscheidenden Punkt: Der Verbesserung.

Man kann das als SEO (Suchmaschinenoptimierung) und CRO (Conversion-Rate-Optimierung) bezeichnen, aber eigentlich geht es ganz einfach nur darum, dass du die Website-Besucher zufriedener machst. Das heißt, dass du …

  • bestehende Texte überarbeitest
  • neue hilfreiche Texte schreibst
  • hilfreiche Grafiken erstellst
  • aussagekräftiger Bilder hinzufügst
  • die Seitennavigation optimierst
  • usw.

Gute Anhaltspunkte erhälst du beispielsweise auf dem Blog und YouTube-Kanal der Authority Hackers.

Das Ergebnis

Gekauft hatte ich die Website Ende 2019 (roter Pfeil) und wie zu sehen ist, befand sich die Seite seit einem Jahr in einem Abwärtstrend. Direkt nach dem Kauf verschlechterten sich die Suchmaschinenplatzierungen zunächst, da ich ein neues Theme installierte und große Änderungen an der Seitenstruktur und den einzelnen Seiten vornahm. Aber nach etwa 2 Monaten hatte Google die Änderungen erkannt und es begann ein steiler Anstieg.

Meine Anfangsinvestition habe ich mittlerweile wieder zurückerhalten und mein Goldesel bezahlt nun meine Krankenversicherung ganz automatisch. Außerdem habe ich den Wert gesteigert und könnte nun die Seite für das Dreifache wieder verkaufen – was ich aber nicht tun werde.

Hannes

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Hannes
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